Zusammenfassung
Als Viktor v. Weizsäcker die „Einführung des Subjektes“ in die Medizin als Kernpunkt einer anthropologischen Medizin forderte, hatte er — nach seinen biographischen Zeugnissen zu schließen — eine Reform oder zumindest Selbstbesinnung der inneren Medizin im Sinn. Ihr blieb er verbunden; ihr galt seine Sorge; die Erfahrungen in ihr und mit ihr leiteten sein Denken. Der Grund ist nicht nur in der Lebens- und Berufsgeschichte v. Weizsäckers zu suchen; er findet sich in der Sache selbst: in dem stationären und mehr noch dem ambulanten Krankengut medizinischer Kliniken und Polikliniken. Es ist nicht zufällig, daß es v. a. Polikliniker waren, die sich der psychosomatisch denkenden inneren Medizin zuwandten: Jores in Hamburg, Seitz in München, Oehme in Heidelberg, v. Uexküll in Gießen. Mir selbst widerfuhr das als Leiter der Medizinischen Poliklinik in Marburg (1957–1965), die mich praktisch vor jene Aufgaben stellte, für die mich v. Weizsäcker als Student in Breslau und später v. a. durch seine veröffentlichten Falldarstellungen aufgeschlossen hatte.
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Literatur
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Hartmann, F. (1989). Anthropologie der Beziehung Arzt-Kranker. In: Wagner, F. (eds) Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74005-3_13
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