Zusammenfassung
Die bei Verdacht auf Erkrankung im Bereich der Gallenwege heute als erste zur Anwendung kommende Methode ist die Sonographie. Mit ihr können sowohl Konkremente (wenn ihr Durchmesser 5 mm übersteigt) als auch erweiterte intra- und extrahepatische Gallenwege zur Darstellung gebracht werden. Eine neue Variante der Ultraschalluntersuchung ist die endoskopische Sonographie. Mit ihr lassen sich auch kleinere Choledochus-konkremente sowie kleine Pankreaskopftumoren zur Darstellung bringen. Zur Bestätigung des Befundes ist in der Mehrzahl der Fälle eine Röntgenuntersuchung erforderlich. Kalkhaltige Konkremente kommen gelegentlich schon auf der Leeraufnahme zur Darstellung (Abb. 1 a). Wichtiger ist die Untersuchung nach vorangehender Verabfolgung von schattengebenden (jodhaltigen) Substanzen, die in die Galle ausgeschieden werden. Diese „Kontrastmittel“ werden entweder 12–14 h vor der Röntgenuntersuchung per os verabfolgt (z. B. Biloptin) oder kurze Zeit (1 h) vorher i.v. injiziert (Biligrafin). Die Untersuchung mit den modernen intravenösen Kontrastmitteln zeichnet sich, da der Unsicherheitsfaktor der enteralen Resorption entfällt, durch große Zuverlässigkeit aus und erlaubt auch eine Röntgendarstellung der Gallenwege, insbesondere des Ductus choledochus, was besonders wertvoll für die Erkennung von Konkrementen in den Gallengängen ist. Die Gallenblase stellt sich nach Kontrastmittelgabe im Röntgenbild als birnen- oder eiförmiger Schatten dar. Konkremente erscheinen als Aussparungen (Abb. 1b). Fehlende Füllung der Gallenblase spricht mit über 90% Wahrscheinlichkeit für organische Erkrankung (chronische Entzündung, Obliteration, Cysticusverschluß). Die große Sicherheit der sonographischen und röntgenologischen Gallenblasendiagnostik (insbesondere bei Verwendung intravenöser Kontrastmittel) macht eingreifendere diagnostische Maßnahmen i. allg. entbehrlich.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Weiterführende Literatur
Bader M, Dittler HJ, Riss G et al. (1985) Endocavitäre Strahlentherapie in After-loading-Technik bei malignen Stenosen des oberen Gastrointestinaltraktes und der Gallenwege. Leber Magen Darm 15: 297
Demling L (Hrsg) (1984) Gallenblase und Gallenwege. In: Klinische Gastroenterologie, 2. Aufl. Thieme, Stuttgart
Paumgartner G (1974) Pathophysiologische Grundlagen der Gallensteinbildung. Leber Magen Darm 4:17
Phillip J (1985) Endotherapie von Gallensteinen. Leber Magen Darm 15: 256
Ritter U (1979) Epidemiologie und Klinik des Gallensteinleidens. In: Kühn HA, Wernze H (Hrsg) Klinische Hepatologie. Thieme, Stuttgart
Sauerbruch T, Paumgartner G (1986) Therapie der Cholelithiasis. Internist 27: 643
Sherlock S (1985) Diseases of the liver and biliary system, 7th edn. Blackwell, Oxford Edinburgh
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1989 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Kühn, H.A. (1989). Krankheiten der Gallenwege. In: Kühn, H.A., et al. Innere Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-73788-6_21
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-73788-6_21
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-73789-3
Online ISBN: 978-3-642-73788-6
eBook Packages: Springer Book Archive