Derzeitiger Stand der Prävention der Aspirationspneumonie bei geburtshilflichen Allgemeinnarkosen

Zusammenfassung

In der geburtshilflichen Allgemeinanästhesie nimmt die Aspiration von Mageninhalt einen besonderen Stellenwert ein. Sie steht seit lahrzehnten unverändert an der Spitze tödlicher anästhesiologischer Komplikationen [23, 40]. Während bei elektiven chirurgischen Eingriffen die Inzidenz dieser Komplikation mit ca. 1: 1000–2000 angegeben wird, findet sich in der Geburtshilfe eine etwa 10 fach höhere Aspirationsrate [5, 24]. Diese deutlich höhere Gefährdung spiegelt sich wider, wenn man die tödlichen Komplikationen als Folge der Anästhesie analysiert. Im allgemeinen Anästhesieklientel wird die Aspiration für 6–19% aller tödlichen Komplikationen verantwortlich gemacht [20, 41]. In der Geburtshilfe dagegen schwanken die entsprechenden Zahlen zwischen 30 und fast 50% [28, 40]. Diese Zahlen lassen sich vorbehaltlos auf die Bundesrepublik übertragen [8]. 38,1% aller anästhesiologisch bedingten Todesfälle in der Geburtshilfe wurden durch die Aspiration von Mageninhalt verursacht. In 75% kam es im Verlauf der Narkoseeinleitung vor Plazierung des Endotrachealtubus zur Aspiration. Auch Maskennarkosen stellten bei solchen Eingriffen ein bedeutsames Risiko dar.