Zusammenfassung
Die Operation muß nicht nur unter medizinischen, sondern auch juristischen Gesichtspunkten vorbereitet werden. Der Arzt muß den Patienten beraten, vor allem auch hinsichtlich eventueller finanzieller Folgen der Behandlung. Zur Herbeiführung der Einwilligung in die Operation muß der Patient aufgeklärt werden. Dabei ist beim minderjährigen Patienten je nach der Schwere des Eingriffs zu beachten, daß eventuell beide Elternteile die Zustimmung erteilen müssen. Die Aufklärungsverpflichtung bezieht sich auf Behandlungsalternativen und in besonderen Fällen auch auf die personelle und apparative Ausstattung. Erstmals hat sich auch ein Gericht mit der Kontraindikation der Aufklärung unter therapeutischen Rücksichten befaßt. Besondere Bedeutung kommt der Aufklärung bei einer kosmetischen Operation, die keiner medizinischen Indikation entspricht, zu. Ggfs. muß unter schonungsloser Offenheit und Härte auf mögliche Operationsfolgen hingewiesen werden. Zwar ist von dem behandelnden Arzt jeweils nur der Standard eines erfahrenen Facharztes geschuldet, doch hat der Patient, der sich in die Behandlung eines mit Spezialkenntnissen befähigten Arztes begibt, Anspruch auf Behandlung entsprechend dieser Spezialkenntnisse. Dabei können sich im Rahmen der Delegation der Behandlung auf Oberärzte, Assistenten und Berufsanfänger Probleme ergeben. Der BGH hat nunmehr auch grundsätzlich zu der Frage der Aufgabenverteilung am Operationstisch Stellung genommen. Danach ist der Operateur einerseits und der Anästhesist andererseits nur für seinen eigenen Teil der Diagnostik und Therapie zuständig, und es besteht keine gegenseitige Überwachungspflicht. Es gilt insoweit ein Vertrauensgrundsatz.
Bei der Operationsplanung und der Durchführung der Operation ist aus Gründen der Beweislast der Dokumentation besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Eine unvollständige Dokumentation kann zu einem Haftungsrisiko werden.
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Literatur
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Krieger, G. (1989). Juristische Fragen zur Operationsplanung. In: Breuninger, H., Rassner, G. (eds) Operationsplanung und Erfolgskontrolle. Fortschritte der operativen Dermatologie, vol 5. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-73752-7_2
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