Statistische Daten zum Karzinom der Haut

Zusammenfassung

Die Literatur zum Karzinom der Haut ist zwar umfangreich, aber bei weitem nicht so wie für das Basaliom und das maligne Melanom. In Ländern mit einer hohen Hauttumorinzidenz wurden in den letzten Jahren immer wieder Erfassungen hinsichtlich epidemiologischer und ätiologischer Faktoren durchgeführt, und dabei wurden mehrere Parameter für die Karzinogenese der Haut diskutiert. Der Einfluß der UV-Strahlung und diverser chemischer Karzinogene sind dabei von entscheidender Bedeutung. Es konnte gezeigt werden, daß eine enge Korrelation zwischen Komplexion der Bevölkerung und ihrer Sonnenexposition besteht. Überall dort, wo Menschen sich in „unnatürlicher Weise“, das heißt unvorbereitet und entgegen ihrer Hauttypklassifizierung, den UV-Strahlen exponieren, werden die Hauttumoren zu einem Problem des öffentlichen Gesundheitswesens.

Karzinome der Haut entwickeln sich entweder de-novo oder auf dem Boden einer Präkanzerose. Die Prognose und das Metastasierungsmuster sind von diesem Entstehungsmodus und von speziellen Lokalisationen abhängig.

Dem Erkennen und der frühzeitigen Behandlung von präkanzerösen Zuständen der Haut oder noch oberflächlich wachsenden Karzinomen werden heute national und international Aufklärungskampagnen gewidmet.

Diese Arbeit ist aber eng mit statistischen Erhebungen verknüpft. Aus bisher vorgelegten Statistiken geht oftmals hervor, daß ein nicht unerheblicher Prozentsatz der Tumoren keiner histologischen Diagnostik unterzogen wurde. Daher ist zu fordern, daß künftig jeder klinische Verdacht eines malignen Hauttumors histologisch zu verifizieren sei. Die für das maligne Melanom weltweit angelaufene engmaschige Erfassung sollte nicht nur auf diesen Tumortyp beschränkt bleiben, sondern ähnliche Aktivitäten müssen auch für das Karzinom der Haut gefordert werden. In der computergestützten Erfassung und Auswertung onkologischer Parameter liegt die große Chance, zukünftig eine echte Tumorprävention, vor dem Hintergrund prognostizierter steigender Inzidenzen, betreiben zu können.

Das spinozelluläre Karzinom, häufigster Tumortyp der Hautkarzinome, ist ein Tumor des höheren Lebensalters mit einem Altersgipfel um das 7. Lebens Jahrzehnt und mit einer deutlichen Präferenz für das männliche Geschlecht. In Mitteleuropa ist mit einer Inzidenz von 13–15 spinozellulären Karzinomen pro 100000 Einwohner und Jahr zu rechnen. Der Stellenwert der aktinischen Karzinogenese wird durch die Tatsache unterstrichen, daß ca. 80% aller Tumoren im Kopf/Hals-Bereich lokalisiert sind.

Häufigste Sublokalisationen sind die Unterlippe, die Ohren und die Schlaf en-Wangenregion. Obwohl es sich dabei um relativ kleinflächige Lokalisationen handelt, konnte experimentell nachgewiesen werden, daß es sich aber um extrem lichtexponierte Bezirke handelt. Die nicht-aktinisch begründeten Hautkarzinome, hier vor allem die Karzinome der Anogenitalregion, zeichnen sich durch ein relativ rasches Wachstum und eine frühe Metastasierung aus. Moderne prätherapeutische Untersuchungsverfahren können heute hilfreich für die Therapiestrategie herangezogen werden. Priorität besitzt die vollständige Tumorausrottung, aber auch die plastische Rekonstruktion erhält einen hohen Stellenwert. Kooperativ geplante und ausgeführte Statistiken für diesen Tumortyp könnten zukünftig eine bessere Validierung bezüglich Diagnostik und Therapie der Hautkarzinome erlauben.