Zusammenfassung
Jeder Patient arbeitet in einem oder mehreren Komitees mit, welche die folgenden Ressorts betreuen: Kunst und Kunsthandwerk, Unterhaltung, Garten, Haushalt, Bibliothek und Zeitung. Die Komitees kommen zweimal in der Woche zusammen, wobei einmal mindestens ein für das betreffende Komitee zuständiger Klinikmitarbeiter anwesend ist. Die Aufgaben eines Komitees werden von den dafür bestimmten Patienten geleistet, die entweder einzeln oder in kleinen Gruppen bis zu 20 Stunden, mitunter auch mehr, Arbeit investieren — pro Woche versteht sich. Ich nenne die Tätigkeit der Patienten in diesem Zusammenhang Arbeit, weil sie Übung, Geschick, Energie, Zeit und Organisation erfordert, auch wenn sie unentgeltlich erfolgt.
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Quellenangaben und Anmerkungen
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Da man systematisch vorgehen wollte, war es notwendig, einen Wertekatalog zu entwickeln, an dem die wesentlichsten Punkte deutlich wurden, um welche die Alltagserfahrungen der Patienten organisiert sind. Es war unbedingt erforderlich, daß die Prüfung der Werte in einer Form geschah, die für die Patienten verständlich und annehmbar war. Das Wertinterview lief in zwei Phasen ab: Zunächst wurden die Patienten gebeten, sich eine Reihe von Aussagen anzusehen (die auf 3x5 Inch großen Karten einzeln dargeboten wurden) und anzugeben, ob der angesprochene Wert (z. B. anderen Men-sehen behilflich sein) ihnen sehr viel bedeutet oder nicht so wichtig für sie ist. Dementsprechend ergab sich eine Verteilung der Aussagen in zwei Gruppen. Diese Gruppierung war jedoch nur der erste Schritt. Nach Beendigung dieser Aufgabe wurden die Patienten gebeten. Beispiele für die ihnen wichtigen Werte zu geben. Wenn sie z. B. „anderen behilflich sein“ als wichtig einstuften, sollten sie aus ihrem Alltagsleben eine Situation nennen, d e die Bedeutung dieses Werts veranschaulicht. In dem Interview wurden ganz unvermeidlich auch andere Prioritäten sichtbar und in weiteren Untersuchungen mitberücksichtigt.
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Lennard, H.L., Gralnick, A. (1988). Beschäftigung und Wertbegriffe im therapeutischen Kontext. In: Das psychiatrische Krankenhaus. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-73677-3_8
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