Skip to main content

Die räumliche Umgebung als Therapieform

  • Chapter
Das psychiatrische Krankenhaus

Zusammenfassung

Während alle sich einig sind, daß die räumliche Umgebung, in der sich alles menschliche Handeln abspielt, mehr ist als nur eine passive Verpackung, wird ihre Bedeutung als ein Faktor im therapeutischen Umfeld und als: theapeutische Form recht wenig verstanden.1

Frau Suzanne H. Crowhurst-Lennard, Ph. D. hatte an der Abfassung dieses Kapitels wesentlichen Anteil.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Quellenangaben und Anmerkungen

  1. die räumliche Umgebung wird als selbstverständlich angesehen… für jede Umgebung gibt es zahllose Design- und Stoffvarianten. Diese Unterschiede werden bei der Suche nach den Faktoren, welche die vorgeschriebenen Verhaltensweisen erleichtern oder hemmen, im allgemeinen gerne ignoriert.“ Proshansky, H., Ittelson, W., & Rivlin, L., Freedom of choice and behavior in an physical setting. In H. Proshansky, W. Ittelson, & L. Rivlin (Eds.), Environmental psychology. New York: Holt, Rinehart & Winston, 1970, p. 173. Wenige Studien beschreiben das Spektrum der möglichen therapeutischen Wirkungen der räumlichen Umgebung in Psychohygieneprogrammen. Die aufschlußreichste und umfassendste Analyse therapeutischer Konsequenzen der baulichen Umgebung findet sich in Bettelheims „A home for the Heart“. Er beschreibt darin am Beispiel einer Klinik für schizophrene Kinder, mit welcher Sorgfalt man auf Umfeldinformationen achtete, wie sie von der Größe, vom Stil und von den Baustoffen des Gebäudes, von den räumlichen V rhältnissen, von der Größe und Lage der Zimmer, von den Fenstern, von der Oberflächengestaltung, von den Farben, Stoffen, Lacken und vom Design und von der Anordnung der Möbel übermittelt werden. Bettelheim, B. A home for the heart. New York: Alfred Knopf, 1974.

    Google Scholar 

  2. Das von Barker beschriebene Konzept der „Verhaltenssituation“ gab den Anstoß für Untersuchungen zum Einfluß der Situation auf das Verhalten. Barker, R. The stream of behavior. New York: Appleton-Century Crofts, 1963.

    Google Scholar 

  3. die räumliche Umgebung… gibt den Rahmen für die Darstellung des Schauspielers und definiert vielleicht sogar dessen Rolle in Hinsicht auf bestimmte menschliche Beziehungen und Aktivitäten.“ Proshansky, Ittelson, & Rivlin, Freedom of choice and behavior in a physical setting. In Environmental psychology. New York: Holt, Rinehart & Winston, 1970, p. 173. In einer Analyse kleineren Stils diskutiert Robert Sommer den Einfluß der Einrichtung auf soziale Interaktionen in psychiatrischen Kliniken. Sommer, R. The behavioral basis of design. Englewood Cliffs, NJ: Prentice Hall, 1969.

    Google Scholar 

  4. man sollte ernsthaft in Betracht ziehen, eine Pflegestation einzurichten, in der die Bauweise und Raumgestaltung dem Sicherheitsempfinden, dem Selbstwert, der Stabilität und dem Freiraumbedürfnis des Patienten zugute kommen.“ (Überlegungen zur Planung und zum Design psychiatrischer Stationen in Allgemeinkrankenhäusern.) Gershon, H., & Voorheis, H. Administration in Mental Health, Spring 1984, 11 (3), 207.

    Google Scholar 

  5. Es wird behauptet: „Kinder internalisieren nicht nur Familienbeziehungen und soziale Muster, sondern auch ihre Erfahrung mit der räumlichen Umgebung.“ Crowhurst- Lennard, S., The child’s conception of built space: An exploratory study. Education, Winter 1978, 99 (2), 157–162. Sivadons Standpunkt, die Persönlichkeit resultiere aus der Internalisierung der fortlaufenden Beziehung des Organismus mit seiner Umgebung, brachte ihn dahin, vorzuschlagen, die Umgebung als eine potentielle Therapieform für psychiatrische Patienten zu verstehen. Sivadon, P., Space as experienced: Therapeutic implications. Environmental psychology op. cit., pp. 409–419.

    Google Scholar 

  6. Bettelheim diskutiert recht eingehend die Bedeutung des Einrichtungsstils in einer psychiatrischen Kinderklinik. Bettelheim, vgl. Zif. 1.

    Google Scholar 

  7. Die Definition von Smith von Bereich als „eingekapselte Autonomiezone“ erfaßt das Gefühl der Individualität, welches durch die Inbesitznahme eines Bereiches gefördert wird. Smith, D., Household ecology. Unpublished paper, University of California, Berkeley, CA. 1965.

    Google Scholar 

  8. Unsere Erfahrung zeigt, daß im Gegensatz zu einer weitverbreiteten Meinung Komfort und angenehmer Lebensstil einer Therapie förderlich sind.“ Bettelheim, s. Zit.l, S. 40.

    Google Scholar 

  9. Erving Goffman beschreibt, wie Patienten in einer „totalen Institution“ sich bemühten, ihren eigenen „persönlichen Bereich“ zu bewahren. Goffman E. Asylums. Garden City, NY: Anchor Doubleday, 1961, p. 243.

    Google Scholar 

  10. Eine eingehende Diskussion über die Bedeutung von Grenzen ist zu finden bei Crowhurst-Lennard, S., & Lennard, H. Architecture: Effect of territory, boundary and orientation on family functioning. Family Process, March 1977, 16 (1). 49–66.

    Google Scholar 

  11. Korridore sind wegen ihrer hervorstechenden Merkmale in den meisten staatlichen Psychiatrieabteilungen häufig der Gegenstand von Studien. In der Mehrzahl der Fälle lautet die Schlußfolgerung wie die von Sivadon: „Ein Korridor von über 40 m Länge flößte selbst bei heller Beleuchtung Angst ein, wenn keine Schutzmöglichkeiten oder Seitentüren vorhanden waren.“ Sivadon, s. Zit. 5, S. 416.

    Google Scholar 

  12. Der Einfluß der Bauweise auf die Personal-Patient-Rollenbeziehungen ist oft festgestellt worden. „Territorialverhalten leistet gute Dienste bei der Definition und Organisation verschiedener Rollenbeziehungen… Die Kontrolle über spezifische Bereiche und die Rollenbeziehungen zwischen den Menschen sind eng miteinander verquickt.“ Proshansky et al., Freedom of choise and behavior in a physical setting, op. cit. 1, p. 180.

    Google Scholar 

  13. Eine Analyse eines ungewöhnlichen, aber erfolgreichen sozialen Modells für ein Al- koholismus-Entgiftungszentrum in einem sanierten Gemeindefeuerwehrhaus findet sich bei Crowhurst, S.H. The Environment of Starting Point. Unpublished paper, San Francisco, CA, 1972.

    Google Scholar 

  14. Die Baukonstruktionsmethoden werden bei Analysen psychiatrischer Kliniken nur selten berücksichtigt, obwohl ihre Bedeutung in anderem Zusammenhang längst erkannt worden ist. Siehe Crowhurst-Lennard, S.H. Explorations in the meaning of architecture. Woodstock, NY: Gondolier Press, 1980.

    Google Scholar 

  15. Eine Diskussion der Bedeutung der Baustoffe, ihrer Art, Farbe, Textur und Oberflächenbeschaffenheit ist zu finden in Explorations in the meaning of architecture, s. Zit. 14. Man hat festgestellt, daß „… der gestörte Patient von Farben, Texturen, Formen und sogar von räumlichen Anordnungen stark beeinflußt wird. Tatsächlich haben wir manchmal mit Patienten zu tun, deren Bewußtsein von ihrer Umgebung eine ausgeprägte Wirkung auf die Verhaltens- und Stimmungsbildung ausübt.“ Gershon & Voor- heis, vgl. Zit. 4, S. 206.

    Google Scholar 

  16. Der Begriff der „Jurisdiktion“ spielt hier eine Rolle. Roos, P. Jurisdiction: An ecological concept. Environmental psychology, op. cit. pp. 239–246.

    Google Scholar 

  17. Diese Paradigma wurde ursprünglich bei der Wohnungsanalyse verwendet. Siehe Crowhurst, S.H., A house is a metaphor. Journal of Architectural Education, XXVII (2, 3 ), 35–53.

    Google Scholar 

  18. Goffman, E. Relations in public. New York: Harper & Row, 1971, p. 63.

    Google Scholar 

  19. Lennard, H.L., & Bernstein, A. Patterns in human interaction. San Francisco, CA: Jossey-Bass, 1970, pp. 158–160.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1988 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Lennard, H.L., Gralnick, A. (1988). Die räumliche Umgebung als Therapieform. In: Das psychiatrische Krankenhaus. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-73677-3_7

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-73677-3_7

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-540-19251-0

  • Online ISBN: 978-3-642-73677-3

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics