Zusammenfassung
Der Sozialstaat erzittert gegenwärtig in seinen Fundamenten. Das Werk Bismarcks und die Leistung von Generationen engagierter Sozialpolitiker in den Parlamenten und eines kompetenten Verwaltungspersonals in Staats- und Selbstverwaltungsämtern durchläuft nicht nur eine schon mehr als 10 Jahre andauernde Kostenkrise, sondern ist jetzt in seinem Bestand selbst bedroht. Noch klingen die Jubiläumsreden hundert Jahre nach der Kaiserlichen Botschaft von 1881 und den großen Sozialversicherungsgesetzen der 80er Jahre in den Ohren, besonders laut sinnigerweise von den damals noch regierenden Sozialdemokraten und von den gewerkschaftlichen Sozialpolitikern, da müßten wir uns eigentlich zu den Obsequien rüsten [40]. Daran werden auch die Anstrengungen zur Sanierung und die Anläufe zur Strukturreform der jetzigen christlich-freidemokratischen Regierung nichts ändern, da sie auf taktische Systemreparatur und nicht auf eine strategische Systemkehre angelegt sind [36, 37].
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Baier, H. (1988). Klientele im Sozialstaat — Der Zugriff der politischen Klasse auf das Gesundheitswesen. In: Sass, HM. (eds) Ethik und öffentliches Gesundheitswesen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-73541-7_6
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