Zusammenfassung
Aufgrund steigender Gesundheitsausgaben und vielfältiger Probleme („Kostenexplosion“, „Bettenberg“, „Ärzteschwemme“, „Apothekerschwemme“) rückte der Gesundheitsbereich seit Mitte der 70er Jahre zunehmend in das politische und wissenschaftliche — insbesondere Ökonomische — Interesse. Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttosozialprodukt wuchs in der Bundesrepublik von 6,3% (1960) auf 12,6% (1984). Eine solche überproportionale Zunahme der Gesundheitsausgaben ist ordnungspolitisch unproblematisch, solange sie das Ergebnis freier Entscheidungen mündiger Bürger darstellt. Dies setzt allerdings voraus, daß der Gesundheitsbereich frei von staatlichen konstruktivistischen Eingriffen ist. In der Bundesrepublik handelt es sich beim Gesundheitswesen jedoch um einen wettbewerbspolitischen Ausnahmebereich, der umfassenden staatlichen Regulierungen unterliegt.
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Oberender, P. (1988). Marktwirtschaft und Solidarität. Zielvorstellungen zum Gesundheitswesen in der Bundesrepublik Deutschland. In: Sass, HM. (eds) Ethik und öffentliches Gesundheitswesen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-73541-7_18
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