Zusammenfassung
Von den ethischen und politischen Analysen der meisten Beiträge, die sich mit den Prinzipien der Gestaltung bzw. den tatsächlich realisierten Ordnungen des Gesundheitswesens in den verschiedenen Ländern befassen, unterscheidet sich dieser Beitrag dadurch, daß er die beiden Hauptakteure im Gesundheitswesen und damit auch die entscheidenden Determinatoren der tatsächlich erbrachten Leistungen und ihrer Kosten benennt. Man befindet sich gewissermaßen auf der untersten, aber im bundesrepublikanischen System der Krankenversicherung zweifellos wichtigsten Ebene der Ressourcenverteilung. Was Ärzte anordnen und für indiziert halten, wird in der Regel von den Krankenkassen bezahlt. Die Frage ist, ob — unabhängig von etwaigen Strukturveränderungen im Versicherungswesen auch ein qualifizierter ärztlicher Gutachterdienst ein Instrument der Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen sein könnte. Aus diesem Grunde werden das Aufgabenfeld, die Entscheidungspraxis und die Probleme des Beratungsdienstes der Krankenkassen (Vertrauensärztlicher Dienst, VäD) dargestellt, geht es in einem solchen Dienst doch — vor jeglicher Kostendämpfungsabsicht — darum, ob und ggf. in welchem Umfang medizinische und sozialrechtliche Maßstäbe Anwendung finden und durchsetzbar sind. Einige Überlegungen zu „Verantwortung“ und „Mündigkeit“ seien vorweggeschickt.
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Abbreviations
- AF:
-
Arbeitsfähigkeit
- AUF:
-
Arbeitsunfähigkeit
- GKV:
-
Gesetzliche Krankenversicherung
- HV:
-
Heilverfahren
- LVA:
-
Landesversicherungsanstalt(en)
- RV:
-
Rentenversicherung
- RVO:
-
Rentenversicherungsordnung
- VÄ:
-
Vertrauensärzte
- VäD:
-
Vertrauensärztlicher Dienst
- VDR:
-
Verband Deutscher Rentenversicherungsträger
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Piechowiak, H. (1988). Ärztliche Verantwortung und Patientenmündigkeit aus sozialmedizinischer Perspektive. In: Sass, HM. (eds) Ethik und öffentliches Gesundheitswesen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-73541-7_10
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