Zusammenfassung
Die Absicht der Pharmaindustrie, Balint-Gruppen zu finanzieren, sehe ich auf folgendem Hintergrund: Die Hersteller von Arzneimitteln haben bisher auf verschiedene Art für ihre Produkte geworben. So z. B. durch Abgabe von Ärztemustern, Übernahme der Kosten für Fortbildungsveranstaltungen sowie durch Einladungen zu Essen und zu Reisen. Marktforscher haben wohl versucht, die Erwartungen und Wünsche von Ärzten an pharmazeutische Firmen zu ermitteln. Dabei haben die Kollegen offenbar häufiger ihr Interesse an Fortbildung in Psychosomatik erwähnt; vielleicht spielte auch die Überlegung eine Rolle, daß zum Abrechnen einiger neuer Ziffern in der Gebührenordnung (z. B. 850 und 851; Diagnostik bzw. Behandlung psychosomatischer Krankheitszustände) bestimmte Fortbildungsnachweise vorgelegt werden müssen. Weiterhin ist in der Zwischenzeit ein Gesetz in Kraft getreten, das den Firmen nur noch zuläßt, zwei Muster eines Präparates pro Jahr an die Ärzte abzugeben. — So wurde jetzt, dies ist mein Eindruck, statt der bisherigen Produkt-eine Imagewerbung bei einigen pharmazeutischen Firmen versucht, die die kostenlose Teilnahme an 20 doppelstündigen Sitzungen von Balint-Gruppen anbieten. Es liegt, so vermute ich, nicht etwa ein inhaltliches Interesse der pharmazeutischen Industrie an der Förderung von Arzt-Patienten-Beziehungen vor, sondern die
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Salk, E. (1988). Werbung mit, Werbung für Balint-Gruppen. Ergänzende Überlegungen zum Beitrag von M.Rust. In: Körner, J., Neubig, H., Rosin, U. (eds) Praxis · Theorie · Variationen · Leitungstechnik · Forschung · Entwicklung und Anwendung in verschiedenen Ländern Berufspolitik · Kritische Glosse. Die Balint-Gruppe in Klinik und Praxis, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-73467-0_21
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