Gewalt zwischen Arzt und Patient

Zusammenfassung

Medizin und ärztliches Handeln bewegen sich sui generis im Spannungsfeld zwischen Hilfeleistung und Gewaltanwendung. In dieser Situation sind wir als Ärzte/innen auf ein rückhaltloses und zugleich differenziertes Verständnis für die tatsächlich ausgeübte Gewalt im Umgang mit Patienten/innen angewiesen. Dieses Verständnis ist Voraussetzung für die Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen der Gewalt, die für effektives therapeutisches Handeln unumgänglich ist, und den Formen von Gewalt, die vermeidbar sind und zugleich schädlich für unsere Patienten/innen wie auch für uns selbst. Zugleich müssen wir jedoch den Doppelcharakter ärztlichen Handelns als Hilfeleistung und Gewaltausübung klarer sehen. Beides gibt uns dann die Möglichkeit, uns auf das unvermeidliche Maß an Gewalt zu beschränken, welches auch im Rahmen einer humanen und menschenzentrierten Medizin notwendig ist.