Zusammenfassung
Die Diskussion gestaltete sich nicht zuletzt deshalb sehr kontrovers und lebendig, weil sich die Position der Zahnärzteschaft zur anstehenden Strukturreform, wie sie von Dr. Plöger, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, vorgetragen wurde, in ihrer marktorientierten Sichtweise von den Vorstellungen der Ärzteschaft und der Spitzenverbände der GKV deutlich abhob. An den bisher kursierenden Konzeptionen zur Strukturreform der Gesetzlichen Krankenversicherung bemängelte Dr. Plöger insbesondere, daß die Chance nicht genutzt werde, die Probleme des Gesundheitswesens durch eine stärkere Einbeziehung der Beurteilungs- und Entscheidungskompetenz des „mündigen“ Bürgers zu bewältigen. Man spreche diesem Bürger von Zeit zu Zeit sogar die Mündigkeit ab. Um eine wirksame Kostensteuerung im Gesundheitswesen zu erreichen, sei es nach Auffassung der Zahnärzteschaft aber unumgänglich, Rahmenbedingungen zu schaffen, die der Mündigkeit und Eigenverantwortlichkeit des Bürgers gerecht würden. In diese Richtung ziele der — so Dr. Plöger — durchaus konstruktive Vorschlag, den Leistungsumfang der GKV auf die Absicherung der Grundrisiken zu beschränken und die Art der Finanzierung und Gestaltung darüber hinausgehender Leistungen dem einzelnen selbst zu überlassen.
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Busold, H. (1988). Diskussionsbericht. In: Buchholz, E.H. (eds) Das Gesundheitswesen in der Bundesrepublik Deutschland. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-73189-1_24
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