Zusammenfassung
Die gegenwärtige Gesundheits- und Jugendforschung ist dazu übergegangen, das Kontinuum zwischen Kindheit und Erwachsenenstatus in 2 sich überlappende Entwicklungsabschnitte zu differenzieren: die Adoleszenz und das Jugendalter. Beide Phasen werden nicht mehr, wie etwa noch in der frühen Entwicklungspsychologie oder bei klinischen Studien an Jugendlichen, primär von biologischen Ereignissen und Veränderungen abgeleitet. Wenn auch das Einsetzen der Pubertät und die damit einhergehenden physiologischen Veränderungen (Menarche, Wachstumsschübe etc.) den Übergang vom Kind zum Heranwachsenden biologisch relativ eindeutig markieren, sind Adoleszenz und Jugend erst durch die jeweilige spezifische Verknüpfung dieses Umbruchs mit dem einhergehenden psychosozialen Wandel bei Jugendlichen umfassend zu charakterisieren.
„Was Erwachsene an Jugendlichen registrieren, sind meist Defizite, während Fortschritte in der Bewältigung von Problemen eher Selbstverständlichkeiten darstellen“
(Dreher u. Dreher 1985, S. 57).
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Franzkowiak, P. (1987). Risikoverhalten als Entwicklungsaufgabe. Zur „subjektiven Vernunft“ von Zigarettenrauchen und Alkoholkonsum in der Adoleszenz. In: Laaser, U., Sassen, G., Murza, G., Sabo, P. (eds) Prävention und Gesundheitserziehung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-73096-2_8
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