Arbeitsbedingte Belastungen und Erkrankungen beim Krankenhauspersonal — Ergebnisse und Konsequenzen für eine arbeitsplatzbezogene Prävention

Zusammenfassung

Während es für den gewerblich-industriellen Bereich der Arbeitswelt mittlerweile eine Vielzahl von psychologischen, soziologischen, aber auch arbeitsmedi-zinischen Untersuchungen gibt, die die arbeitsbedingten Belastungen und Erkrankungen tätigkeitenspezifisch analysieren, steht eine solche Aufarbeitung für den Bereich des Gesundheitsdienstes allgemein und für das Krankenhaus im besonderen weitgehend noch aus. Repräsentatives Zahlenmaterial etwa über den Gesundheitszustand von Krankenhauspersonal existiert allenfalls auf der Aggregatebene des Mikrozensus und ist wegen seiner globalen Aggregierung wenig brauchbar. Auch die Literaturdokumentation des Deutschen Krankenhausinstituts gibt keine unmittelbaren Anknüpfungspunkte zu dieser Fragestellung. Lediglich im Suchraster der Literaturdokumentation der Bundesanstalt für Arbeitsschutz in Dortmund lassen sich einige Arbeiten herausfiltern, die sich vor allen Dingen mit der Infektionsgefahrdung durch Krankenhausarbeit, gesundheitliche Gefahren bei der Arbeit mit Narkosemitteln sowie spezifischen Problemen der Effizienz und Praktikabilität krankenhaushygienischer Maßnahmen beschäftigen. Arbeiten, die versuchen, objektivierbare Krankheitsbefunde mit Elementen subjektiven Belastungsempfindens durch Krankenhaustätigkeit zu verbinden, finden sich keine. Die vereinzelt anzutreffende Thematisierung der Krankenhausarbeit vor allen Dingen unter Arbeitszeitgesichtspunkten bezieht sich meist nur auf einen Teil der Beschäftigten im Krankenhaus (Jansen et al. 1980; Pröll u. Streich 1984).