Zusammenfassung
Das Mannheimer Symposion über stationäre Psychotherapie bot die seltene Gelegenheit, auch einmal Kollegen zusammenzuführen, die im Rahmen traditioneller psychiatrischer Landeskrankenhäuser versuchen, psychoanalytisch orientierte Psychotherapiestationen aufzubauen und arbeitsfähig zu halten. Die hierbei gesammelten Erfahrungen gruppieren sich nach zwei Akzenten: Einmal ist da die Aufbruchstimmung psychoanalytisch orientierter Psychiater, mit der Psychoanalyse in der Psychiatrie ernstzumachen, und zum anderen die erheblichen inneren und äußeren Probleme, auf die ein solcher Versuch unweigerlich stößt. Nicht nur leben die Kollegen in einem psychotherapieskeptischen Umfeld, auch der organisatorische Aufbau einer psychotherapeutischen Station im Kontext einer psychiatrischen Großklinik macht administrative Aufbau- und Integrationsarbeit in einem Maße nötig, auf das die Initiatoren nicht vorbereitet sein konnten: Der kustodiale und paternale Geist einer Organisation, die für partiell unmündige Kranke sorgen muß, soll plötzlich für eine Station Raum geben, in dem die Eigenverantwortung im Zentrum steht. Denn die Patienten müssen ihre psychodynamischen Konflikte auch ein gutes Stück weit agieren können, ohne daß sogleich wieder Entscheidungen für und über den Patienten getroffen werden.
Grundlage: AG VI: Stationäre Psychotherapie auf einer Spezialabteilung innerhalb eines psychiatrischen Landeskrankenhauses. — Moderation: Dr. H. Schroeter, Berlin, und Frau Dr. M. Hess, Berlin.
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Tress, W., Schroeter, H. (1988). Die psychotherapeutische Spezialabteilung im psychiatrischen Landeskrankenhaus. In: Schepank, H., Tress, W. (eds) Die stationäre Psychotherapie und ihr Rahmen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72988-1_15
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