Zusammenfassung
Mit wachsendem Selbstbewußtsein und der Fähigkeit, sich immer detaillierter wahrzunehmen, begann die Abhebung menschlicher Teilbereiche wie beispielsweise des Psychischen und Physischen in einer dualistischen Lehre vom Menschen. An sich bedeutet die Wahrnehmung von Details eine Differenzierung des Wahrgenommenen, was normalerweise ja oft vorteilhaft ist und erst dann zu Schwierigkeiten und Problemen führt, wenn die Apperzeption (oder das Erbelen)am Detail haften bleibt und das Ganze dabei „verloren“ geht oder abgrenzbare Bereiche ausgegliedert, abgespalten oder isoliert werden. Über Ursachen einer derartigen Entwicklung haben wir bereits Überlegungen angestellt und wollen uns nunmehr mit der Frage befassen, wie der zergliedernde, analysierende Geist die ausgesonderten Teilelemente wieder zusammensetzt. Kann er sich wieder von den Teilen lösen, von ihnen abstrahieren und die ursprüngliche Ganzheit wahrnehmen, oder werden die Teile zum Gesamt aufsummiert? Wenn das Baby erstmals seinen Penis als etwas „Abgrenzbares“ sieht, wird es ihn vielleicht nicht sogleich als Teil seiner selbst apperzepieren und ihn erst mit der Erkenntnis seiner Zugehörigkeit zum eigenen Körper „anstückeln“ und sich auf diese Weise gleichsam seinen Körper Teil für Teil aufbauen; oder wird es von vornherein (auch über die taktil-kinästhetische Wahrnehmung) einen Zusammenhang zum ganzen Körper sehen (mitempfinden)?
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© 1989 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Reinelt, T. (1989). Wiederbesinnung auf Ganzheiten und Gestalten und ihre Folgen. In: Mensch und Sexualität. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72928-7_5
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