Zusammenfassung
Seit einigen Jahren sind rapide steigende Arztzahlen zu verzeichnen, und Prognosen deuten auf eine Beschleunigung dieses Trends hin. Krankenkassen und Ärzteverbände fordern daher staatliche regulative Eingriffe, um den Zugang zum Arztberuf zu erschweren. Es wird nämlich befürchtet, daß sich der Wettbewerb unter den niedergelassenen Ärzten verschärft, und Ärzte deshalb den Behandlungsumfang und damit die Kosten pro Patient stark ausweiten. In diesem Beitrag wird zunächst anhand eines Modells des Arztleistungsmarktes gezeigt, daß die Befürchtung einer verstärkten und gesamtwirtschaftlich ineffizienten arztinduzierten Nachfrageausweitung vor allem deshalb begründet ist, weil schon bestehende regulative Eingriffe (z.B. Pflichtvollversicherung, Einzelleistungshonorierung) zu einem Versagen wettbewerblicher Anreizmechanismen geführt haben. Die anschließende empirische Untersuchung deutet darauf hin, daß bei den gegebenen Rahmenbedingungen von einem 10%igen Ansteigen der Ärztedichte ein Steigen der Kosten pro Krankenschein um 1,6%, der Krankenscheine pro Patient um 2,9% und der Zahl der Patienten pro Versicherten um 6,6% zu erwarten sind.
Friedrich Breyer danke ich für wertvolle Anmerkungen zu einer früheren Fassung dieses Beitrags. Die Datenaufbereitung wurde im Rahmen eines vom Schweizer Nationalfond geförderten und von der Krankenkasse KKB unterstützten Projektes durchgeführt (Förderungs-Nr. 4.349–0.79.08).
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v. d. Schulenburg, JM.G. (1987). Die „Ärzteschwemme“ und ihre Auswirkungen auf die ambulante Versorgung. In: Brennecke, R., Schach, E. (eds) Ambulante Versorgung: Nachfrage und Steuerung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72694-1_9
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