Untersuchungsmethoden

Zusammenfassung

In den letzten Jahren beobachten Frauen- und Kinderärzte, daß sich eine stetig wachsende Zahl von Kindern und jungen Mädchen mit gynäkologischen Beschwerden in den Sprechstunden einfindet. Nicht nur Jugendliche vor oder in der Pubertät, sondern 2-, 5-, 7- und 10jährige an der Hand ihrer Mütter suchen uns auf, weil sie einer fachärztlichen Behandlung bedürfen. Vermehrte Aufklärung und der ins Bewußtsein gerückte Gedanke der medizinischen Vorsorge scheint heute wesentlich früher zu dem Entschluß zu führen, einen Arzt aufzusuchen, als es noch vor 10 Jahren üblich war. Allgemeinpraktiker und Kinderärzte fühlen sich als Hausärzte dieser Patientinnen verständlicherweise vielfach überfordert und überweisen sie an den Frauenarzt. Gelegentlich wird auch der Gynäkologe von der an ihn herangetragenen Fragestellung überrascht. Das Bestreben, die gynäkologische Betreuung auch auf die frühen Abschnitte der weiblichen Entwicklung auszudehnen, ist aus der Tatsache erwachsen, daß im Prinzip alle gynäkologischen Erkrankungen der erwachsenen Frau auch im Kindesalter auftreten können [6,7,8,14]. Es wäre wünschenswert, wenn die pädiatrisch-gynäkologische Untersuchung in die Allgemeinuntersuchungen aufgenommen würde, die der Kinderarzt, der Geburtshelfer, der Gynäkologe, der Hausarzt und auch der Schularzt bei Mädchen im Neugeborenen-, Kindes- und Jugendalter vornehmen. In welchem Umfang er diese Untersuchung durchführt, ist von seinem Wissensstand abhängig. Kenntnisse der besonderen Anatomie und Physiologie der sich entwickelnden kindlichen Genitalorgane und die Beherrschung der entsprechenden Untersuchungstechnik sind Voraussetzungen.