Zusammenfassung
Wie in einem der vorangehenden Kapitel diskutiert, postuliert das Sprachverar-beitungsmodell von Garrett (1975), daß sprachliche Äußerungen vom Hörer auf unterschiedlichen Ebenen der linguistischen Repräsentation verarbeitet werden. Informationen, die von Elementen verschiedener Wortklassen getragen werden, werden unterschiedlich behandelt. Lexikalisch-semantische Information wird vornehmlich von Elementen der offenen Klasse (Nomen, Verben, Adjektiven) getragen. Mit diesen Elementen sind allerdings auch bereits Teile der syntaktischen Informationen fest verbunden. Zum Beispiel verfügt der Lexikoneintrag des Verbs geben über bestimmte Informationen bezüglich der Argumentstruktur, d.h. das Verb geben fordert einen Handelnden, einen Empfänger und ein zu übergebendes Objekt. Ein Großteil der syntaktischen Information wird von den Elementen der geschlossenen Klasse, das sind Funktionswörter und gebundene Flexionsmorpheme, getragen. Es sei angemerkt, daß diese Elemente teilweise Aspekte semantisch-lexikalischer Information beinhalten. So verfügen zum Beispiel Präpositionen des Ortes sehr wohl über eine referentielle Bedeutung.
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Friederici, A.D. (1987). Wortklasse und Verarbeitungsebene. In: Kognitive Strukturen des Sprachverstehens. Lehr- und Forschungstexte Psychologie, vol 23. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72657-6_7
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