Die sozialemotionale Einheit von Mutter und Kind während stationärer Behandlung im Kinderkrankenhaus

Zusammenfassung

Mit der stationären Aufnahme eines Kindes im Asthmaanfall oder Status asthmaticus werden wir — Schwestern wie Ärzte — in eine Akutsituation hineingestellt, die sofortiges, besonnenes Handeln erfordert. Von einer kurzen, meist nur grob orientierenden Anamnese abgesehen, verfügen wir zunächst über keinerlei Hintergrundinformation zur Krankheits- und Lebensgeschichte des Patienten, geschweige denn seiner Familie So wissen wir auch nicht, ob die Mutter, die Eltern, die Familie auf dem Wege zum endgültigen Entschluß, das Kind stationärer Hilfe zuzuführen, innere Widerstände überwinden mußten, oder ob es vielleicht im Gefolge ängstlicher und gänzlich falsch verstandener Rücksichtnahme gegenüber dem Krankenhauspersonal geschehen konnte, daß man mit dem inzwischen nach Luft ringenden Kind erst nach Mitternacht in der Klinik erschien, oder ob man erst zu diesem Zeitpunkt bereit und fähig war, sich das Scheitern eigener therapeutischer Bemühungen einzugestehen und unter dem Druck der Ereignisse jetzt eine Klinikbehandlung anstrebte.