Zusammenfassung
Hugh Selwyn Mauberley entstand Ende des Ersten Weltkriegs, die Pisan Cantos Ende des Zweiten. Sie verbinden Zeitdiagnose und Selbstbefragung angesichts des Untergangs von Alt-Europa. Mit dessen Kultur hatte sich der Amerikaner Ezra Pound (1885–1972) auf Gedeih und Verderb identifiziert. Er war eine unermüdliche Treibkraft in allen Bestrebungen, den überreifen Kontinent aus der Dekadenzkrise herauszuführen und ihn aktiver zusammenzuschließen im Geiste eines kulturell bereits herangewachsenen weltof-fenen Kosmopolitismus. Der nach der Jahrhundertwende überall erfolgende Ausbruch aus veralteten Strukturen und die in vielen Künsten hoffnungsvoll sich manifestierende Evolution spontan neuer, übergreifender Formen wurden jedoch vor der Reife ein Opfer der ‘Urkatastrophe des Ersten Weltkriegs und all seiner Folgen’ (George F. Kennan). Was aus den Trümmern einer großen Überlieferung trotzdem zu retten war durch einen erstaunlichen Einzelgänger und was zu überleben vielleicht eine Chance hat, davon ist Pounds Werk ein noch unausgeschöpftes Zeugnis.
As a Ione ant from a broken ant-hill, From the wreckage of Europe, ego scriptor. (Canto LXXVI)
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1987 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Sühnel, R. (1987). Ezra Pounds Hugh Selwyn Mauberley und die Krise der europäischen Kultur (1986). In: Make it New. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72543-2_18
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-72543-2_18
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-17597-1
Online ISBN: 978-3-642-72543-2
eBook Packages: Springer Book Archive