Zusammenfassung
Seit langem gehört der Einsatz von Vasodilatatoren zum therapeutischen Standard bei der chronischen Herzinsuffizienz. Die Ätiologie der Herzinsuffizienz spielt bei den Einsatzgebieten eine untergeordnete Rolle. Der Grund liegt darin, daß die hämodynamischen Auswirkungen bei den häufigsten klinischen Formen der ischämischen Herzkrankheit und der nicht ischämischen Kardiomyopathie ähnlich sind. Insbesondere muß aber bei Patienten mit schwerer ischämischer Herzkrankheit eine zu starke Absenkung des systemischen Blutdruckes vermieden werden. In der Literatur finden sich mehrere positive Ergebnisse für die PETN-Therapie bei Patienten mit Herzinsuffizienz (Tabelle 1). Diese finden ihre Erklärung in der starken venodilatatorischen Wirkung von PETN. Die Abnahme des venösen Blutangebotes bewirkt eine Reduktion von ventrikulärem Volumen, Druck sowie der Wandspannung. Für Patienten mit ischämisch bedingter Herzinssufizienz ist von Bedeutung, daß diese hämodynamische Entlastung die Organperfusion nicht beeinflußt. Als Folge einer Erhöhung der Dehnbarkeit der Aorta und der großen Arterien kommt es nämlich nicht zur Abnahme, vielmehr eher zu einer Zunahme des Schlagvolumens. Für diese Patienten ist weiter von Bedeutung, daß die Senkung der Nachlast keine reflektorische Tachykardie auslöst. In diesem Punkt scheint sich PETN deutlich von anderen Langzeitnitraten wie ISDN oder IS-5-N zu unterscheiden. Für die Patienten hat das zur Folge, daß die durch PETN bewirkte Entlastung des Herzens für sie zur einer größeren körperlichen Belastbarkeit führt, so daß ihre Lebensqualität wesentlich verbessert wird (Maier Lenz und Dück, 1995).
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Belz, G.G. (1995). Therapieeinsatz von PETN bei Herzmuskelinsuffizienz und im Zustand nach Myokardinfarkt. In: Haustein, KO. (eds) Pentaerithrityltetranitrat. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72531-9_9
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