Zusammenfassung
Mehrlingsschwangerschaften sind per se Risikoschwangerschaften und häufiger durch Komplikationen wie vorzeitige Wehentätigkeit, isthmozervikale Insuffizienz mit drohender Frühgeburt und uteroplazentare Insuffizienz mit Wachstumsretardierung belastet als Einlingsschwangerschaften. Durch eine uteroplazentare Insuffizienz ist in vielen Fällen ein Fet mehr gefährdet als der oder die anderen Feten. Aus diesem Grund ist eine exakte Registrierung des Wachstums der Feten über die gesamte Dauer der Schwangerschaft erforderlich. Bisher wurde dies nur durch die Biometrie der Feten sichergestellt. Die Schwierigkeiten exakter ultraschallechographischer Messungen bei Mehrlingsschwangerschaften sind jedoch durch zahlreiche Arbeiten belegt (3, 5, 6, 12, 13, 15). Außerdem werden durch die Fetometrie lediglich bereits eingetretene Veränderungen als Folge eines ungenügenden Wachstums erfaßt. Die Doppler-Sonographie bietet nun die Möglichkeit, auf Grund der Messung der Durchblutung der uteroplazentaren Einheit und fetaler Blutgefäße die Versorgung des Feten mit Nahrungsstoffen und damit die Voraussetzung für ein fetales Wachstum abzuschätzen (4, 7, 11, 16, 17). Eine Unterversorgung eines oder mehrerer Feten führt irgendwann im Laufe der Schwangerschaft zu einer Wachstumsretardierung. Die Voraussage einer Wachstumsretardierung mit Doppler-Sonographie wäre also schon zu einem Zeitpunkt möglich, an dem noch gar keine durch die Fetometrie erfaßbare morphologische Veränderungen beim Feten eingetreten ist. Das Ziel dieser Studie ist es, die Bedeutung dopplersonographischer Untersuchungen bei Mehrlingsschwangerschaften aufzuzeigen und ihre Notwendigkeit als Routineuntersuchung zur Überwachung des fetalen Wachstums zu verdeutlichen. Dies bedeutet natürlich nicht, daß der Doppler-Ultraschall die Fetometrie ersetzen soll.
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© 1992 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, GmbH & Co. KG, Darmstadt
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Jörn, H., Fendel, H., Funk, A., Gans, A. (1992). Doppler-Ultraschalluntersuchungen bei Geminigravidität mit und ohne Wachstumsdiskrepanz. In: Fendel, H., Funk, A., Jung, H. (eds) Pränatale Dopplerdiagnostik. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72486-2_14
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