Zusammenfassung
Das HML-Modell zum Studium der extrarenalen Mineralokortikoidwirkungen wurde zunächst auf Patienten mit Pseudohypoaldosteronismus angewandt; die Ergebnisse wurden im letzten Kapitel dargestellt. Diese äußerst seltenen Patienten zuerst zu studieren, mag im ersten Moment verwundern, zumal sie in der Regel nicht in einer Klinik für Innere Medizin behandelt werden, sondern aufgrund ihres Alters in einer Kinderklinik. Neben den günstigen, bereits bestehenden Beziehungen zu unserer Kinderklinik gab folgendes Argument hierfür den Ausschlag: die an HML erhobenen Befunde lassen sich keinesfalls ohne weiteres auf die Zellen übertragen, die für die extrarenale Kreislaufwirkung der Mineralokortikoide wichtig sind, die glatten Gefäßmuskelzellen. Wie oben angedeutet, spielen selbst bei nahe verwandten Zellen wie z. B. verschiedenen Blutzellen, äußerst unterschiedliche Elektrolyttransportsysteme für die Regulation der Elektrolythomöostase eine Rolle. Daher muß zunächst eine Validierung von Befunden erfolgen, die an anderen als den eigentlich interessierenden Zellen erhoben wurden. Hierzu wurde in der vorliegenden Arbeit zunächst ein „Experiment der Natur“ untersucht, das bei den Patienten mit Pseudohypoaldosteronismus angenommen wird. Hierbei liegt die Hypothese zugrunde, daß eine Veränderung des in Frage stehenden Prozesses im Sinne einer kompletten Störung als „Schwarzweiß“-Kontrast an allen Körperzellen nachweisbar sein müßte, wenn für die Erkrankung eine genetische Komponente anzunehmen ist. Die bei den Patienten mit Pseudohypoaldosteronismus zu prüfende Hypothese lautete daher, daß der in der Pathogenese als führend betrachtete Defekt der Mineralokortikoidrezeptoren oder des dazu gehörenden Effektormechanismus auch an den HML nachzuweisen ist.
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© 1992 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, GmbH & Co. KG, Darmstadt
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Wehling, M. (1992). Klinische Bedeutung der extrarenalen Mineralokortikoideffekte. In: Extrarenale, membranvermittelte Akutwirkungen von Mineralokortikoiden. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72482-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-72482-4_5
Publisher Name: Steinkopff
Print ISBN: 978-3-642-72483-1
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