Zusammenfassung
Die spärlichen Untersuchungen zur extrarenalen Mineralokortikoidwirkung reflektieren auch das Fehlen eines leicht zugänglichen Zellmodells hierfür. So liegt es nahe, Aldosteroneffekte an menschlichen Lymphozyten (HML) zu untersuchen, einem menschlichen Blutzellmodell, das eben den Vorteil der leichten Zugänglichkeit, auch bei Patienten, hat. Ausgangspunkt hierfür waren Befunde von Armanini et al. (8), die an intakten HML in Gegenwart eines 5000fachen Überschusses des synthetischen „reinen“ Glukokortikoids RU 26988 Mineralokortikoidbindungsstellen nachweisen konnten. Die synthetische Verbindung RU 26988 verhindert die Bindung von 3HAldosteron an Glukokortikoidrezeptoren und erlaubt damit eine selektive Darstellung von Mineralokortikoidrezeptoren. Blutplättchen und Granulozyten ließen keine spezifische Mineralokortikoidbindung erkennen. Der spezifische Aldosteronantagonist Kaliumkanrenoat verdrängt bei 100facher Konzentration Aldosteron aus seiner Rezeptorbindung. Kortisol hat eine etwa 50fach niedrigere Affinität als Aldosteron. Die Kd (Affinitätskonstante) der Bindung von Aldosteron an intakte HML liegt bei etwa 1,5 nM, die Zahl der Rezeptoren pro Zelle beträgt etwa 300–400 (8). Die Rolle der Armaninischen Bindungsstellen im Hinblick auf eine Beeinflussung der intrazellulären Elektrolytkonzentrationen durch Aldosteron und somit auch ihre Funktion als Rezeptoren im engeren Sinne ist jedoch unklar. Durch das Studium an HML sollten daher Aldosteroneffekte mit diesen Bindungsstellen verknüpft und außerdem die bekannten Modelle für die molekularen Schritte der Mineralokortikoidwirkungen überprüft und ggf. modifiziert werden.
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© 1992 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, GmbH & Co. KG, Darmstadt
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Wehling, M. (1992). Ein Zellmodell zum Studium extrarenaler Mineralokortikoidwirkungen. In: Extrarenale, membranvermittelte Akutwirkungen von Mineralokortikoiden. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72482-4_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-72482-4_2
Publisher Name: Steinkopff
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