Zusammenfassung
Die Ansicht, daß ein Gefäßkranker a priori im Oberschenkel zu amputieren ist, gehört der Vergangenheit an. Vielmehr ist unter dem Gesichtspunkt der Rehabilitation eine möglichst periphere Amputation notwendig (4, 5). Diese ist in bis zu 75–80% der Fälle möglich. Kontraindikationen sind größere periphere Nekrosen, ausgedehnte Infektionen, Sepsis, Wundheilungsstörungen oder eine Kniegelenks-kontraktur. Notwendige Voraussetzung ist eine ausreichende Durchblutung der peripheren Extremität. Die Perfusion des Gewebes kann dopplersonographisch und angiographisch nicht ausreichend gemessen werden. Wesentliche Indikationsparameter für die Amputationshöhe sind immer noch der klinische Aspekt und die intraoperative Einschätzung der muskulären Durchblutung. Ziel der Studie war es zu ermitteln, ob mit einer nuklearmedizinischen Durchblutungsmessung präoperativ eine Aussage über die Weichteilperfusion der Beine getroffen werden kann. Dabei war zu prüfen, ob eine präoperative Bestimmung der optimalen Amputationshöhe möglich ist. Diese definierten wir wie folgt:
-
1.
Amputation soweit peripher wie möglich; bei großer prothesenpflichtiger Amputation stellt dies die Amputation auf Unterschenkelniveau dar;
-
2.
Erzielung primärer Wundheilung;
-
3.
keine Nachamputation auf höherem Niveau;
-
4.
d.h. beste Voraussetzung zur prothetischen Frühversorgung mit möglichst kurzer Immobilisation des Patienten.
Die Ergebnisse sind Teil der Dissertationsschrift von L. Terwelp. Für die freundliche Unterstützung ihrer Arbeit danken die Autoren der Maria-Sonnenfeld-Gedächtnisstiftung
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Literatur
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© 1991 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, GmbH & und Co. KG, Darmstadt
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Keske, U., Pallua, C., Cordes, M., Terwelp, L., Hepp, W. (1991). Sind nuklearmedizinische Verfahren eine Hilfe zur präoperativen Festlegung des Amputationsniveaus beim Gefäßkranken?. In: Hepp, W., Palenker, J. (eds) Femorokrurale Arterienverschlüsse. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72466-4_4
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