Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Bupranolol bei topischer Applikation

Zusammenfassung

An 12 gesunden Versuchspersonen wurde die absolute Bioverfügbarkeit nach Einmalapplikation von Bupranolol-TTS (Bu-TTS, 25 cm², 30 mg Bupranolol) und von 100 mg Bupranolol oral (Betadrenol^®) untersucht. Die aus dem Vergleich der dosisnormierten Flächen unter den Konzentrationszeitkurven von 0–∞ bzw. von 0–24 Stunden bestimmte absolute Bioverfügbarkeit nach oraler Gabe im Vergleich zur i.v. Infusion von Bupranolol (8,6 ± 0,7 mg) beträgt 1,4% (Median 0,9%). Die absolute Bioverfügbarkeit von Bu-TTS (AUC von 0–24 Stunden) lag bei 38,3% (Median 33,8%), welche die orale um das 27fache übersteigt.

Der pharmakodynamische Effekt wurde mittels Isoprenalinstimulation gemessen. Vor der jeweiligen Bupranololgabe wurde die Ruheherzfrequenz durch eine Dosis von etwa 10 ng/kg Isoprenalin um 20 Schläge/Minute erhöht. Nach Bu-TTS stieg die Isoprenalindosis nach 6 Stunden auf 61,7 ng/kg und erreichte unmittelbar vor Entfernung des Pflasters Maximalwerte von 143,5 ng/kg. Nach der 12ten Stunde war eine mehr als lOfach höhere Isoprenalindosis notwendig, um die gleiche pharmakodynamische Wirkung wie vor Pflasterapplikation zu erzielen. Bei oraler Gabe von 100 mg Bupranolol war nach der 3. Stunde im Vergleich zum Ausgangswert eine nur 7fach höhere Isoprenalindosis erforderlich, die dann exponentiell bis zur 24. Stunde absank.

Nach wiederholter Applikation über 8 Tage lagen die mittleren Bupranololkonzen-trationen bei 10 weiteren gesunden Versuchspersonen unmittelbar vor Entfernen des ersten Pflasters bei 2,7 ng/ml nach 24 Stunden und bei 3,6 ng/ml nach 192 Stunden. Auch nach wiederholter Gabe von Bupranolol ließen sich durch vergleichbar hohe Dosen von Isoprenalin als Bolusinjektion gleiche Maximalwerte der Herzfrequenz erzielen.