Langzeitprognose von Kindern nach schwerer intrauteriner Wachstumsretardierung

Zusammenfassung

Die Langzeitprognose des Kindes nach intrauteriner Wachstumsretardierung ist für den Geburtshelfer und den Kinderarzt in gleicher Weise bedeutsam, denn die Lebensqualität des Kindes ist schließlich der entscheidende Faktor für alle therapeutischen Bemühungen während der Pränatal- und Postnatalperiode. Durch die Fortschritte der pränatalen Ultraschalldiagnostik im Laufe der letzten 10 Jahre ist der Geburtshelfer heute viel früher in der Lage, eine fetale Wachstumsretardierung zu erkennen. Die Entscheidung, eine solche pathologische Schwangerschaft vorzeitig zu beenden, trifft der Geburtshelfer aufgrund seiner Erfahrung, daß die fetale Mangelversorgung in der Regel mit der Dauer der Schwangerschaft zunimmt. Dies bedeutet, daß das ungeborene Kind in zunehmendem Maße geschädigt und der Gefahr des intrauterinen Fruchttodes ausgesetzt wird. Mit der Vorverlegung des Geburtszeitpunktes wird die Prognose des pränatal dystrophen Kindes allerdings auch durch die Risiken der Frühgeburtlichkeit beeinträchtigt. Dieser zusätzliche Risikofaktor beeinflußt die Perinataldaten, d. h. das sogenannte Fetal outcome. Kinder mit sehr niedrigem Geburtsgewicht stellen hier eine besondere Risikogruppe dar (2, 18). Welchen Einfluß das geburtshilfliche Konzept der vorzeitigen Schwangerschaftsbeendigung bei schwerer intrauteriner Wachstumsretardierung auf die Spätprognose dieser Kinder hat, läßt sich nur anhand von Nachuntersuchungen im späteren Kindesalter klären.