Autoimmunerkrankungen

Zusammenfassung

Wir haben bereits erwähnt, daß die als Folge einer Schädigung oder eines Traumas verursachte Freisetzung von Organbestandteilen, von einigen Ausnahmen abgesehen, wie z. B. beim Herzinfarkt oder bei einer Verletzung des Hodens, nicht generell zur Bildung von Autoantikörpern führt. Die Zerstörung von Schilddrüsengewebe durch therapeutische Dosen radioaktiven Jods löst keine Schilddrüsen-Autoimmunität aus. Auch die Leberschädigung bei der alkoholischen Zirrhose führt nicht zur Bildung mitochondrialer Antikörper, um nur zwei Beispiele zu nennen. Welche direkten Hinweise gibt es nun dafür, daß autoimmune Reaktionen, gleich welche Mechanismen auch immer zu ihrer Entstehung führen, eine primäre Rolle in der Pathogenese von Gewebsschädigungen im Rahmen der als „autoimmun“ bezeichneten Erkrankungen spielen?