Auranofin bei Patienten mit rheumatoider Arthritis nach vorausgegangener Behandlung mit anderen Langzeittherapeutika

Zusammenfassung

Langzeittherapeutika, Basistherapeutika, Remission Inducing Drugs oder Disease Modifying Agents scheinen heute zur Pflichtbehandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) zu gehören, obwohl der Erfolg einer über mehrere Jahre gehenden Behandlung mit solchen Medikamenten aufgrund von wenigen Langzeituntersuchungen nicht mehr kritiklos angenommen werden kann. Ein wesentliches Problem der bisherigen Langzeittherapie war der hohe Prozentsatz von Nebenwirkungen, die zum Abbruch zwangen. In Tabelle 1 sind die Abbruchraten von knapp 4000 Patienten zusammengefaßt, die in verschiedenen offenen und kontrollierten Studien mit dem oralen Goldpräparat Auranofin zum Teil im Vergleich zu anderen Basistherapeutika geführt wurden. Bei einem Viertel der mit parenteralem Gold behandelten Patienten mußte die Therapie wegen Nebenwirkungen abgebrochen werden. In dem kleinen, mit D-Penicillamin behandelten Kollektiv wurde bei 21% der Patienten die Therapie wegen Nebenwirkungen abgebrochen, obwohl die Abbruchrate weltweiter Erfahrungen nach höher liegt. Bei den Auranofin-Patienten war bei 11,2% der Patienten ein Therapieabbruch wegen Nebenwirkungen erforderlich, in 7,7% der Fälle wegen Unwirksamkeit. Unwirksamkeit führte zum Absetzen der Behandlung bei 2,8% bei parenteralem Gold und 1,8% bei D-Penicillamin. Die beiden zuletzt genannten Zahlen erscheinen wiederum niedrig, was auf die kleine Zahl der Patienten in den Kollektiven zurückzuführen sein dürfte. Dieser Unterschied bei den Nebenwirkungsraten und auch die für die einzelnen Präparate unterschiedliche Pharmakokinetik ließ eine Therapie mit Auranofin bei Patienten indiziert erscheinen, die vorher erfolglos mit einem anderen Basistherapeutikum behandelt worden waren.