Zusammenfassung
Der Harn ist für Erythrozyten nur in seltenen Fällen ein optimales Milieu und zwar nur dann, wenn er isotonisch ist. In hypertonischen Hernen können die Erythrozyten bis zur Unkenntlichkeit zusammenschrumpfen, während sie in hypotonischen Proben aufquellen und früher oder später lysieren. Der Nachweis der Erythrozyten im Mikroskop wird dadurch erschwert, im letzteren Fall sogar vereitelt. Zahlreiche, auch schon ältere Arbeiten in denen ein regelmäßiger chemischer Nachweis der Hämaturie erfolgte, berichten daher auch immer von einer mehr oder weniger höheren Ausbeute der chemischen Methoden im Vergleich zur Mikroskopie. Für die ersten Teststreifen mit einer noch relativ geringen Empfindlichkeit wurde ein Einsatz als Ergänzung der Mikroskopie gefordert (6). Heute sind wir soweit, daß praktisch alle pathologischen Hämaturien auf chemischem Wege erfaßbar sind, so daß der mikroskopische Nachweis eigentlich überflüssig geworden ist. Aus der Tatsache, daß auch die übrigen klinisch signifikanten Sedimentbestandteile direkt oder indirekt chemisch nachweisbar sind, entwickelt sich zur Zeit die Tendenz zum Teststreifensieb : Die Mikroskopie wird auf die Harnproben beschränkt, bei denen die chemische Voruntersuchung Hinweise auf das Vorliegen pathologischer Elemente gegeben hat (2, 5, 8, 9).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Bach, D. u. K. Rieck: Hämaturie nach körperlicher Belastung. Med. Welt. 27: 2014 (1976).
Bonard, C, E. Weber, P.U. Koller, K.D. Willamowski u. F. Bachmann: Rationalisierung im Urinlaboratorium ohne Verzicht auf diagnostische Sicherheit. Dtsch. med. Wschr. 107: 249 (1982).
Brühl, P., E.W. Busch u. T. Fuchs: Klinische Erfahrungen mit einem Teststreifen zur Fahndung nach Erythrozyturien und Hämoglobinurien. Therapiewoche 26: 5139 (1976).
Courtois, J.E. u. M.M. Debris: Recherches sur la detection du sang dans l’urine a l’aide d’un papier reactif. Ann. Biol. Clin. 23: 659 (1965).
Keller, H. u. P.U. Koller: Teststreifensieb. Rationelle Urinuntersuchung ohne Verlust an Zuverlässigkeit. Med. Lab. 35: 67 (1982).
Kutter, D.: Chemischer Blutnachweis im Harn. Therap. d. Gegenw. 104: 1619 (1965).
Kutter, D.: Recherche systematique de la leucocyturie par un test rapide. Ann. Biol. Clin. 38: 179(1980).
Kutter, D.: Teststreifen zur Rationalisierung der mikroskopischen Harnuntersuchung. Dtsch. med. Wschr. 105: 1246 (1980).
Kutter, D.: Vorschläge zur rationellen Optimierung der Harnmikroskopie. Med. Lab. 35: 27 (1982).
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1983 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, GmbH & Co. KG, Darmstadt
About this paper
Cite this paper
Kutter, D. (1983). Sind Teststreifenmethoden zum Blutnachweis im Urin zu empfindlich?. In: Hallwachs, O. (eds) Klinik und Nachweismethoden der Mikrohämaturie. Fortschritte der Urologie und Nephrologie, vol 21. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72365-0_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-72365-0_3
Publisher Name: Steinkopff
Print ISBN: 978-3-7985-0623-7
Online ISBN: 978-3-642-72365-0
eBook Packages: Springer Book Archive