Die wesentlichen Behandlungsformen bei Heroinsucht

Zusammenfassung

Das im vorangegangenen Kapitel angeführte Beweismaterial zeigt deutlich, daß eine Unterbrechung des Suchtzyklus nur dann mit einigem Erfolg möglich ist, wenn der Süchtige sich dazu entschlossen hat, mit dem „Suchtsystem“zu brechen, das für ihn keine Bedeutung mehr hat. Jedoch ist es genau so klar, daß sinnvolle Alternativen bereitgestellt werden müssen, damit ein Rückfall vermieden werden kann. Die Probanden der von Levy (1972) durchgeführten Studie nannten folgende Bedingungen, unter denen Behandlungsbemühungen effektiver sein würden: (a) chronischSüchtige sollten getrennt von „Anfängern“untergebracht sein (ebenfalls Alksne et al 1967 vermerkten, daß ein chronisch Süchtiger nicht das Zimmer mit jemandem teilen sollte, der sich noch nicht mit dem Suchtsystem identifiziert hat); (b) die Drogengesetze sollten eine Differenzierung zwischen den unterschiedlichen Arten von Drogenbenutzern vorsehen, damit ein größerer Spielraum hinsichtlich der Behandlung möglich wird; (c) mehr ehemalig Süchtige sollten aktiv in den Behandlungsprozeß einbezogen werden; (d) der Einzelne sollte stärker darin gefördert werden, seine Fähigkeiten zu entwickeln, es sollten Wege aufgezeigt werden, wie der Süchtige mit Stressituationen besser fertig werden und Zufriedenheit Erlangen kann. Nach Vaillants Auffassung (1966d) sollten die Behandlungsbemühungen wesentlich dazu beitragen, daß „der Süchtige den bestmöglichen Halt findet, damit er mit externer Hilfe einer geregelten Arbeit nachgehen kann und reifere Wege entdecken kann, mit seinem triebhaften Verlangen fertig zu werden und nicht Befriedigung in der Droge sucht“(583).