Zusammenfassung
Die Indikationsstellung ist nach wie vor umstritten, da in diesem Stadium die Angiographie i.d.R. ohne Konsequenzen bleibt: 1. hat sich — vor allem wegen der langen Einweisungszeiten (meist über 3 Stunden) die Revaskularisation des akuten Infarktes nicht bewährt (keine Limitierung der Infarktgröße oder Senkung der Mortalität), auch nicht beim Schock; 2. ist die medikamentöse Therapie auf die genaue Kenntnis der Anatomie nicht angewiesen. Die Infarktgröße selbst läßt sich in diesem Stadium besser enzymatisch als angiographisch erfassen. — Trotzdem könnte die Früh-Angiographie (bis zu 2 Stunden nach Infarktbeginn) an Bedeutung gewinnen: so werden neuerdings einerseits langanhaltende Spasmen im Stenosebereich als Mitursache bei der Infarktentstehung genannt (Oliva, Maseri); andererseits könnten Plättchenthromben schon bei rel. geringen organischen Stenosen zum völligen Verschluß und Infarkt führen (Engel). Beide Situationen könnten evtl. durch sofortige medikamentöse Therapie (z.B. intrakoronare Medikationen) oder — bei speziellen Fällen — durch Ballon-Dilatation, verbessert werden. — Das Risiko der Früh-Angiographie beim Infarkt hat sich bei größeren Untersuchungsserien (Farcot, Favaloro) als erstaunlich gering erwiesen. — Im Gegensatz zum akuten, erscheint im subakuten Stadium (2.–3. Woche) die Angiographie aus verschiedenen Gründen indiziert.
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© 1979 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag GmbH & Co. KG · Darmstadt
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Lichtlen, P.R. (1979). Die Koronarographie beim akuten Infarkt. In: Schaper, W., Gottwik, M.G. (eds) Thema: Der frische Herzmuskelinfarkt Herzruptur. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Herz- und Kreislaufforschung, vol 45. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72346-9_8
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