Reizleitungssystem beim frischen Infarkt

Zusammenfassung

Störungen des Erregungsleitungssystems im Gefolge eines frischen Herzinfarktes sind abhängig von der Blutversorgung des spezifischen Muskelsystems des Herzens. Diese Blutversorgung ist schematisch auf der ersten Abbildung dargestellt (Abb. 1). Die Blutversorgung erfolgt in der Regel über die rechte Herz kranzart erie und den Ramus descendens der linken Koronararterie (2, 8,35). Der Sinusknoten hat eine eigene kleine Arterie, die in der Regel aus dem ostiumnahen Anteil der rechten Kranzarterie abgeht (35, 39). Der AV-Knoten wird über einen eigenen Arterienast versorgt, den Ramus septi fibrosi, der in 90% der untersuchten Herzen aus der dorsalen rechten Koronararterie entspringt, der aber bei einem Linksversorgungstyp auch vom Ramus circumflexus der linken Kranzarterie abgehen kann. Das Hissche Bündel wird von einem vorderen und hinteren oberen Septumast der rechten Kranzar terie ernährt. Die hinteren perforierenden Septumäste der rechten Kranzarterie versorgen den linksposterioren Faszikel, während der linksanteriore Faszikel und der rechte Schenkel von dem absteigenden Ast der linken Kranzarterie ernährt werden. Die Peripherie des Erregungsleitungssystems, d.h. das weitverzweigte Netz von Purkinje-Fasern wird jeweils über intramurale Äste der entsprechenden rechten und linken Koronararterie mit versorgt. Die Abb. 2 stellt die Versorgungsgebiete im Bereich des Erregungsleitungssystems noch einmal streng schematisch dar (Abb. 2).

Herrn Prof. Dr. med., Dr. h.c. H. Meessen zum 70. Geburtstag gewidmet