Chirurgische Probleme bei der akuten Koronarinsuffizienz

Zusammenfassung

Seit Beginn der Bypasschirurgie zur Verbesserung der Myokarddurchblutung profitieren jährlich zehntausende von Patienten von diesem Operationsverfahren, welches selbst die größten Skeptiker im Verlauf der Jahre zu überzeugen wußte. Der aortokoronare Venenbypass vermag mit Sicherheit die pektanginösen Beschwerden eines Patienten zu bessern; daneben dürfte der Methode auch in der Infarktprophylaxe eine nicht zu vernachlässigende Bedeutung zukommen. Die Rolle der Chirurgie im Rahmen des akuten Myokardinfarktes ist nach wie vor umstritten. Trotzdem vor allem in der angelsächsischen Literatur (1, 2,5,7,8,9) immer wieder über kleinere und größere Serien von Patienten berichtet wird, welche im Akutstadium eines Infarktes oder unmittelbar davor operiert wurden, lassen diese Resultate keinerlei schlüssige Aussagen zu. Allzu oft ist nicht erkennbar, in welchem Stadium operiert wurde. Dazu kommt eine Vielzahl schwer definierbarer Stadienbezeichnungen, welche zu einem eigentlichen Begriffschaos geführt haben. Zwischen dem einigermaßen klaren Krankheitsbild der chronisch-stabilen Angina pectoris und dem ebenso klar definierten akuten Myokardinfarkt schweben Krankheitsbezeichnungen wie: instabile Angina, Crescendoangina, Praeinfarktangina, Impending bzw. drohender Infarkt sowie der dehnbare Begriff des „evolving infarct“.