Pathophysiologische Aspekte zur Gallensteinentstehung

Zusammenfassung

Das Gallensteinleiden ist weit verbreitet. In Westeuropa, in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Israel haben durchschnittlich 12% aller Einwohner Gallensteine ^1–4. Bei drei amerikanischen Indianervölkern beträgt die Frequenz des Leidens 70% ^{5 6}, bei den Massai und in Uganda ist es unbekannt bzw. befällt es weniger als 1% der Bevölkerung ^{7 8}. Zwischen 0 und 8% liegt die Morbidität in Afrika, Zentralasien und Mittelamerika. Seit 1876 ist bekannt, daß das Verhältnis von weiblichen zu männlichen Patienten zwischen 2:1 und 5:1 liegt (zit. n.⁹). Gallensteine können bereits bei Neugeborenen auftreten, die Häufigkeit des Leidens nimmt mit steigendem Alter aber eindeutig zu, und hat einen Gipfel bei Frauen jenseits des 45. Lebensjahres. Gehäuft findet man Gallensteine bei Diabetikern (30–50%), nach Magenresektion und bei Patienten mit Lebercirrhose (40%) ^10–12. — Diese wenigen Daten zeigen, daß die Ätiologie des Gallensteinleidens nicht einheitlich ist. Faktoren wie Ernährung, zivilisatorische Einflüsse, Hormonstoffwechsel, genetische und ethnische Aspekte spielen eine bedeutende, im einzelnen noch nicht geklärte Rolle.