Zusammenfassung
Bei den vorangegangenen Erörterungen, insbesondere des Gesetzesbegriffes in der Psychologie, sollte eines ganz deutlich geworden sein: Der Mensch läßt sich nicht mit einem Raster absoluter Gesetzmäßigkeiten, eindeutiger Wenn-Dann- oder Ursache-Wirkungs-Beziehungen erfassen, und ein solches Raster kann deshalb auch nicht die Grundlage therapeutischer Einflußnahme liefern. Für therapeutische Arbeit gilt analog die Einsicht Wolf gang Metzgers bei der Auseinandersetzung mit der „Frage der Bildbarkeit schöpferischer Kräfte“ (1962, S. 9): „Es wurde deutlich, daß es sich im Grunde nicht darum handeln kann, schöpferische Kräfte zu,bilden ‘oder zu,pflegen‘, d. h. sie unmittelbar zum Gegenstand einer erzieherischen Einwirkung zu machen, sondern vielmehr darum, Bedingungen herzustellen, unter denen solche Kräfte auftreten, und vor allem darum, Hindernisse der verschiedensten Art wegzuräumen, damit sie, wo sie vorhanden sind, überhaupt wirksam werden können. Der Zustand, der auf solche Weise herbeigeführt werden soll — und kann —, ist das, was wir inzwischen als schöpferische Freiheit‘bezeichnet haben“ (vgl. hierzu auch Wagenschein, 1976).
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© 1977 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag GmbH & Co. KG, Darmstadt
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Walter, HJ. (1977). Die schöpferische Therapiesituation: erste Definition und Erläuterung an Beispielen. In: Gestalttheorie und Psychotherapie. Uni-Taschenbücher, vol 677. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72331-5_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-72331-5_8
Publisher Name: Steinkopff, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-7985-0479-0
Online ISBN: 978-3-642-72331-5
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