Zusammenfassung
Gegenüber geläufigen Unterteilungen der Psychologie in Wahrnehmungs-, Denk-, Gefühlspsychologie u. dgl. leuchtet nicht ohne weiteres ein, was unter Psychomotorik zu verstehen ist. Daß Motorik auf Bewegung hinweist und zwar auf lebendige Bewegung, darüber dürfte kein Zweifel bestehen. Es können aber die Bewegungswahrnehmungen oder die Bewegungsantriebe gemeint sein. Psychomotorik umfaßt beide Aspekte; doch müssen sie nicht beide dem sich bewegenden Menschen vollständig gegeben sein. Das Bewegungsgeschehen kann auch dann richtig ablaufen, wenn die Bewegungsantriebe nicht vollständig bekannt sind und der Bewegungsablauf nicht in allen Einzelheiten erfaßt wird. Der Untertitel „Alltags-, Sport- und Arbeitsbewegungen“ sondert für die vorliegende Schrift ein wichtiges Kapitel der Psychomotorik, die Ausdrucksbewegungen, aus. Das ist nicht nur durch die notwendige Umfangsbegrenzung, sondern auch vom Methodischen her bedingt. Für das Studium der Ausdrucksmotorik sind besondere Methoden erforderlich. Die Beobachtung des eigenen Ausdrucksgeschehens ist nur sehr begrenzt möglich und die Anwendung messender Verfahren in der Regel unergiebig. Der Anlaß für eigene Ausdrucksbewegungen kann uns sehr klar bewußt sein, aber auch ganz im Verborgenen bleiben.
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© 1976 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag GmbH & Co. KG, Darmstadt
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Rüssel, A. (1976). Einführung. In: Psychomotorik. Wissenschaftliche Forschungsberichte, vol 77. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72322-3_1
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Publisher Name: Steinkopff
Print ISBN: 978-3-7985-0448-6
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