Zusammenfassung
Gelegentlich wurde beobachtet, daß Patienten während oder nach einer Psychotherapie eine Verschlechterung ihres Zustandes erlebten. Diese Feststellung darf nicht so verstanden werden, als wäre die Psychotherapie die Ursache dieser Verschlechterung; ebensowenig ist es richtig anzunehmen, daß positive Veränderungen, die nach Psychotherapie beobachtet werden, die Folge dieser Behandlung seien. Zumindest muß in beiden Fällen demonstriert werden, daß die positiven oder negativen Veränderungen größer als jene sind, die ohne Psychotherapie erwartet werden können. Bergin (1970) hat Berichte über die vermeintliche Verschlechterung infolge Psychotherapie zusammengestellt, doch ist die Beweiskraft der Arbeiten nicht groß. Wenn einige Patienten spontane Verschlechterung (d. h. ohne formale Behandlung) aufweisen, wie dies der Fall zu sein scheint, so ist das Auftreten von Verschlechterung während oder nach Psychotherapie kein hinreichender Nachweis dafür, daß die Therapie negative Veränderungen hervorgerufen hätte. Bevor in dieser ernst zu nehmenden Frage ein abschließendes Urteil gefällt wird, ist die Erstellung eindeutiger Beweise unerläßlich.
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© 1971 Stanley Rachmann, London
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Rachman, S. (1971). Die negativen Auswirkungen der Psychotherapie. In: Wirkungen der Psychotherapie. Uni-Taschenbücher, vol 282. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72306-3_6
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Publisher Name: Steinkopff, Heidelberg
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