Zusammenfassung
Einigkeit besteht darüber, daß epidemiologische Studien eine exakte Diagnosestellung unter Einsatz bildgebender Verfahren erfordern, um für die Problematik der BK 2108 aussagekräftig zu sein. Nach Hansis besteht rein qualitativ am vermehrten Auftreten morphologischer Veränderungen der LWS durch berufliche Belastungen kein Zweifel. In bezug auf die Quantität und Lokalisation dieser Veränderungen seien die Kenntnisse jedoch unvollkommen, ebenso wie zur Quantität der erforderlichen Exposition. Rompe sieht noch einen erheblichen Forschungsbedarf, bevor man zu gesicherten Ergebnissen kommt. Weber weist darauf hin, daß die Studien zu berufsbedingten Erkrankungen der Wirbelsäule nicht nur aus epidemiologischer Sicht, sondern auch aus chirurgisch/orthopädischer Sicht erhebliche Mängel aufweisen. Er vertritt die Auffassung, daß die berufliche Belastung zu einer Akzeleration degenerativer Wirbelsäulenveränderungen führt (Linksverschiebung), daß sich aber die Befunde nach dem 60. Lebensjahr wieder angleichen. Häufungen von Bandscheibenvorfällen sind nach Webers Auffassung bei Schwerarbeitern nicht nachgewiesen. Die Studien von Braun und Heliövaara zeigten nur, daß körperlich schwer arbeitende Personen ein höheres Risiko hätten, wegen eines Bandscheibenvorfalles im Krankenhaus behandelt zu werden. Bei der Studie von Braun sei darüber hinaus die Auswahl der Kontrollgruppe äußerst problematisch erfolgt.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1998 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Grosser, V., Seide, K., Wolter, D. (1998). Diskussion. In: Wolter, D., Seide, K. (eds) Berufsbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72235-6_38
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-72235-6_38
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-64549-8
Online ISBN: 978-3-642-72235-6
eBook Packages: Springer Book Archive