Erfahrungen der Berufsgenossenschaften mit der Umsetzung der Berufskrankheit Nr. 2108

Zusammenfassung

Nachdem die Erweiterung der Berufskrankheitenverordnung (BKV) um die Nrn. 2108–2110, die insgesamt 4 verschiedene Arten von berufsbedingten Wirbelsäulenverschleißerkrankungen betreffen [1], inzwischen mehr als 3 Jahre zurückliegt (in Kraft seit 1.1.1993, Bundesgesetzblatt 1992 I 2343), liegt es nahe, auf diesem internationalen Symposium über Erfahrungen bei der Beurteilung angezeigter Fälle zu berichten. Ungeachtet der erheblichen Zahl von zwischenzeitlich bearbeiteten und entschiedenen Fällen kann es sich dabei nur um einen Zwischenbericht über den aktuellen Erfahrungsstand handeln. Zweifelsfrei stellen diese neuen BK-Tatbestände eine besondere Herausforderung an alle an der Entscheidungsfindung Beteiligten (Berufskrankheiten-Sachbearbeitung, technische und medizinische Sachverständige, Mitglieder der Rentenausschüsse und Widerspruchsstellen, Sozialgerichte) dar. Die Komplexität der Beurteilungskriterien war und ist Gegenstand einer kaum noch zu überschauenden Zahl von wissenschaftlichen Diskussionen sowie Fach- und Informationsveranstaltungen. Ungeachtet des allseitigen Bemühens um eine Entwicklung plausibler Beurteilungskriterien [2] kann dieser Prozeß bei weitem noch nicht als abgeschlossen betrachtet werden. Insbesondere gilt dies, wie nachfolgend näher darzulegen sein wird, für differenzierte arbeitstechnische Risikoanalysen und die darauf aufbauende Gesamtbeurteilung durch den medizinischen Sachverständigen.