Die kontinente Ileostomie nach Kock

Zusammenfassung

Die kontinente Ileostomie war einstmals für Tausende von Patienten in Skandinavien und insbesondere in den USA eine begehrte Operationsmethode, als sie noch die einzige Möglichkeit darstellte, die Unannehmlichkeiten einer permanenten End-Ileostomie zu vermeiden [26]. Im kontinentalen Europa und vor allem in Deutschland erlangte das Verfahren allerdings keine weite Verbreitung. Für eine Bestandsaufnahme konnte die Deutsche ILCO im Jahr 1986 gerade mal 38 Operierte ausfindig machen [9]. Davon waren nur 14 von deutschen oder schweizer Chirurgen operiert worden, während 24 vom Initiator der Operation in Hamburg, zum größten Teil aber in Göteborg operiert worden waren. Der große Anteil von Patienten, der unter erschwerter Kostenzusage durch die Krankenkassen die Operationsmöglichkeit im Ausland suchte, signalisiert aber den Bedarf für diese Operation auch in Deutschland. Offensichtlich waren es die nicht immer befriedigenden Ergebnisse, die hierzulande der Verbreitung des eigentlich genialen Reservoir-Stomas entgegenstanden. So finden sich im Schrifttum Originalarbeiten deutscher Chirurgen nur von Schaudig aus dem Jahr 1973 [30] und dann erst wieder zwei Jahrzehnte später von uns [5]. Retrospektiv ist allerdings auch zu berücksichtigen, daß zwischenzeitlich der wesentlich attraktivere ileoanale Pouch die kontinente Ileostomie als den Prototyp aller Ileumreservoire verdrängt hatte [15].