Zusammenfassung
„Die Analogie mit den sexuellen Perversionen verdeckte die Tatsache, daß der moralische Masochismus die allgemeine und grundlegende Form ist, die den Boden dafür bereitet, daß in einer Minderheit von Personen und unter gewissen Umständen in der psy- chosexuellen Entwicklung die Perversion entstehen kann“, behauptete vor 45 Jahren Bernard Berliner, der erste bedeutende Masochismusforscher nach Freud und Reik.1 Auch ich habe vielmehr den Eindruck, daß die masochistische Charaktemeurose weiter verbreitet und grundlegender für das Verständnis ist und die manifeste Perversion eher als eine Reextemalisierung komplexer intrapsychischer und interpersoneller Dynamik aufzufassen ist, statt daß man in ihr die Grundschicht fände. Entsprechend steht die Kausalkonstellation einer analysierten Perversion der Komplexität in der Psychodyna- mik bei „bloß neurotischen“ Fällen in nichts nacheher im Gegenteil.
chavivin yessurin… me’ahava ba’u ume’ahava halchu (Die Leiden sind lieb… aus Liebe entstanden sie, aus Liebe wichen sie)
(Talmud, Baba Metzia, 85 a)
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Wurmser, L. (1998). Der Traum des Alchimisten — zur Analyse einer masochistischen Perversion. In: Das Rätsel des Masochismus. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72028-4_9
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