Zusammenfassung
Die Prävention ist in der gesundheitspolitischen Diskussion während der letzten Jahre ganz in den Vordergrund gerückt. In verschiedensten ärztlichen Kreisen, aber auch in den Diskussionen anderer Professionen und schließlich unter Politikern unterschiedlichster Provenienz gilt Prävention als die vorrangige gesundheitspolitische Aufgabe der heutigen Zeit. Dies erscheint um so plausibler, als schon der Volksmund formuliert, Vorbeugen sei besser als heilen. Vorbeugen gilt als Inbegriff des ärztlichen Ethos, als humanitäres Gebot oder wenigstens als wichtiges und verläßliches Mittel gegen die sich immer weiter ausbreitenden Zivilisationskrankheiten. Prävention erinnert an und nimmt Bezug auf alte Tugenden wie Selbstbeherrschung und Genügsamkeit. Sie gewinnt, v.a. bei denjenigen, die das Gesundheitswesen einer entwickelten, „reichen“ Volkswirtschaft - in Verkennung seiner eigentlichen Aufgaben - an seinen Mortalitätsziffern und deren Entwicklung messen, eine geradezu mystische Qualität als die einzige wirkliche „Therapie erster Wahl“. In jüngster Zeit hat sie sich gar, zum Entzük- ken vieler ihrer Vertreter und v.a. der Politiker, zu einem vermeintlichen Kosten- dämpfungsinstrument par excellence entwickelt.
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Münnich, F.E. (1987). Wirtschaftliche Aspekte der Prävention. In: Schaefer, H., Schipperges, H., Wagner, G. (eds) Präventive Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71887-8_8
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