Zusammenfassung
Noch vor kurzem herrschte die Meinung: Die Problematik des Bewegungssystems wäre so umfangreich, daß ihr nur ein Team von Fachärzten auf dem Gebiet der Neurologie und Neurochirurgie, Orthopädie, Rheumatologie gerecht werden könnte. Alles käme auf gute Zusammenarbeit an. Es zeigt sich jedoch, daß viele Ärzte das Bedürfnis empfinden, eine Synthese zu schaffen, die dann u. a. als „Orthopedic Medicine“, „Vertebroneurologie“, oder „Neuroorthopädie“ bezeichnet wird. Was motiviert diese Entwicklung? Nicht so sehr die schweren Fälle, die in Spitälern und Universitätskliniken liegen, an denen ein Team von Fachärzten gut funktionieren kann. Es ist die große Masse ambulanter Patienten mit Beschwerden im Bewegungssystem. Es sind jene Patienten, die von Jayson [3] so bezeichnend als „Non specific backache“ bezeichnet wurden, d.h. als Patienten „ohne Befund“. Gemeint dabei ist, ohne pathomorphologisch nachweisbaren Befund. Das sind die Patienten ohne neurologische Ausfallserscheinungen, ohne (morphologischen!) Röntgenbefund und mit normalen Laborbefunden. In diesem Niemandsland zwischen Neurologie, Orthopädie und Rheumatologie befinden sich allerdings zumindest 90% unserer ambulanten Patienten mit Beschwerden im Bewegungssystem.
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Literatur
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Lewit, K. (1988). Neurologie plus Orthopädie = Neuroorthopädie?. In: Hohmann, D., Kügelgen, B., Liebig, K. (eds) Erkrankungen des zervikookzipitalen Übergangs Spondylolisthesis Wirbelsäule in Arbeit und Beruf. Neuroorthopädie, vol 4. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71804-5_1
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