Zusammenfassung
Um in einer sich ständig ändernden Umwelt bestehen zu können, muß ein Organismus, also auch der Mensch, in der Lage sein, auf Veränderungen seiner Umgebung zu reagieren. Dies ist nur möglich, wenn er über Sinnesorgane Umweltreize aufnehmen, im Zentralnervensystem verarbeiten und mit Hilfe der Muskulatur, der Drüsen und anderer effektorischer Organe beantworten kann. Je nach Art des Sinnesreizes kommt es zu unterschiedlicher Empfindungsmodalität, die entweder neutral, positiv oder negativ emotional gefärbt ist. Positive oder negative emotionale Färbungen äußern sich als Wollust- bzw. Unlustgefühl und zeigen an, ob die Wahrnehmung von überlebensfördernden oder schädigenden Umweltreizen ausgelöst worden sind. Schmerz, Jucken, Brennen, Hitze, Kälte, Hunger, Durst, Atemnot, Krankheitsgefühl u. a. sind solche unlustbetonten Empfindungen, die allgemein als Alarmsignale bezeichnet werden. Uber-empfindlichkeit, Allergie, Angst und andere Veränderungen in der Verarbeitung können zu unangepaßten, krankhaften Reaktionen führen, die eine medizinische Behandlung notwendig machen.
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David, E., Berlin, J., Klement, W. (1987). Physiologie des Musikerlebens und seine Beziehung zur trophotropen Umschaltung im Organismus. In: Spintge, R., Droh, R. (eds) Musik in der Medizin / Music in Medicine. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71697-3_4
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