Zusammenfassung
Wo stehen wir im systematischen Aufbau der Erörterungen? Unser Unterfangen begann mit der Entfaltung des sprachphilosophischen Programmes, wonach wir uns und die Welt in der Weise von Texten erfahren und gestalten. Mit „Text“ meinen wir symbolgetragene Bedeutungsstrukturen, außerhalb derer wir nichts wissen, phantasieren, träumen oder auch nur ahnen können. Personen wie wir selbst bringen solche Texte hervor, um angesichts der Erfahrung zu gemeinsamen Urteilen über die obwaltende Situation zu gelangen. Hierauf vollzieht sich die Planung des weiteren Handelns. Damit sichern wir unser Überleben und schaffen Freiräume der Phantasie, des Spiels, der Künste, der Fiktionen und des Denkens. Niemals aber verlassen wir in allen diesen Aktivitäten unsere symbolische Welt der Bilder— und Sprachtexte. Die Dinge entstehen und sind, was sie sind, weil wir unter dem Eindruck der Erfahrung miteinander erfolgreich in bestimmter Weise von ihnen und der Welt sprechen. Die Dinge sind stets Dinge für einen interpretierenden Sprecher, für eine bestimmte Sprachgemeinschaft, aber deshalb nicht notwendigerweise Dinge für andere Sprachgemeinschaften oder an sich.
Die Lösungen philosophischer Fragen dürfen nie überraschen.
Man kann in der Philosophie nichts entdekken.
(Wittgenstein nach Mitschrift von Waismann 1931, zit. nach McGuinness 1967, S. 182f.)
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Tress, W. (1987). Personalität: Grundbegriff der sprachanalytischen Philosophie und psychologischen Medizin. In: Sprache — Person — Krankheit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71696-6_5
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