Zusammenfassung
Tagaus, tagein mühen sich Prozeßbeteiligte in den Gerichtssälen, insbesondere bei der Verhandlung von Tötungsdelikten, um den Begriff der Bewußtseinsstö-rung. Dabei ereignet es sich ständig, daß auch die psychiatrischen bzw. psychologischen Sachverständigen überfragt werden und — was schlimmer ist — sich überfragen lassen. Denn psychologische Forschung, die speziell mit dem Begriff der hier gemeinten Bewußtseinsstörung arbeitet, gibt es nicht. Es kann sie nicht geben, weil dieser Begriff normativ so befrachtet ist, daß er sowohl in der kognitiven wie in der sozialpsychologischen Forschung nahezu unbrauchbar ist. Hinzu kommt, daß alle in diesen beiden Bereichen antreffbaren Experimente an 2 Handicaps leiden:
-
1.
Das menschliche Gehirn ist wegen seiner Komplexität nur sehr begrenzt erforschbar;
-
2.
der Erforschung stehen ethische Gründe entgegen, die man nicht einmal zu nennen braucht, weil sie so selbstverständlich und zwingend sind.
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Literatur
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Müller-Luckmann, E. (1986). Über einen speziellen Fall „tiefgreifender Bewußtseinsstörung“. In: Pohlmeier, H., Deutsch, E., Schreiber, HL. (eds) Forensische Psychiatrie heute. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71681-2_4
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