Selektive Indikationsstellung zur Karotis- und EC-IC-Bypasschirurgie mit Hilfe des CO₂-Testes

Zusammenfassung

Aufgrund ausreichender Kollateralisation über den Circulus Willisii bleiben viele Karotisverschlüsse asymptomatisch, so daß in diesen Fällen von einem zusätzlich angelegten EC-IC-Bypass keine Verbesserung der Hämodynamik zu erwarten ist. Zur Selektion von Patienten mit insuffizientem Kollateralsystem schlugen bereits 1966 Bloor et al. die Bestimmung der CO₂-Reaktivität vor. Sie gibt Auskunft über die Erweiterungsfähigkeit der intrazerebralen Arteriolen. Bei unzureichender Blutzufuhr ist diese eingeschränkt, da die Arteriolen aufgrund autoregulatorischer Mechanismen bereits dilatiert sind. Obwohl zahlreiche Untersuchungen den Wert der Methode bestätigen (Bullock et al. 1985; Gibbs et al. 1984; Halsey et al. 1982; Norrving et al. 1982; Tsuda et al. 1984; Vorstrup et al. 1985), konnte sie sich, bedingt durch die aufwendige rCBF-Messung, bislang nicht als Routineverfahren durchsetzen. Mit dem transkraniell-dopplersonographischen CO₂-Test steht nun erstmals eine Methode zur Bestimmung der Autoregulationsreserve zur Verfügung, die völlig nichtinvasiv, wenig aufwendig und beliebig oft wiederholbar ist (Widder 1985).